BY ERIC FARRIES SCHMUCKGALERIE

HUND & HASE

 

Das vielfältige Formenspektrum dieses Fibeltyps umfasst Gegenstände und Tiere in naturalistischer Darstellung. Farbe und Anordnung des Emails nimmt jedoch keinen Bezug auf die dargestellten Motive, deren Vorbilder in den Punzen der reliefverzierten Terra Sigillata – dem römischen Luxusgeschirr – zu finden sind. Die Töpfer stellten diese Punzen, die Tauben, Pfauen, Seepferdchenn Delphine, Fische, Pferde, Hirsche, Hunde und Hasen erkennen lassen, zu dekorativen Bildfriesen mit bspw. Jagdszenen zusammen.Einer solchen Jagdszene könnte die vorliegende Gewandnadel aus dem römischen Vicus von Schwarzenacker entstammen, für deren Form ein nach rechts springender Hund, der einen Hasen im Maul hat, gewählt wurde. Der Hundekörper ist mit türkisfarbenem und rotem Email ausgelegt. Das Auge des Hasen dürfte ebenso, wie das des Hundes mit roter Email gefüllt gewesen sein. Das Fell beider  Tiere wird durch markante Einkerbungen angedeutet. Fibeln dieser Form waren im 2. Jh.n.Chr. in allen römischen Provinzen verbreitet und sind häufig im Befundzusammenhang mit Frauenbestattungen anzutreffen.